Insel Korcula - Allgemeine Informationen

Über 48 km Länge und nur schlanke 8 km Breite erstreckt sich die Grüne Insel, die Schwarze Insel, die Sonneninsel oder wie Korčula auch sonst in den Jahrhunderten von all ihren Liebhabern genannt wurde, in der Adria zwischen Lastovo und Pelješac. Pinien, Kiefern und Palmen wuchern hier an jeder freien Stelle, dazwischen wurden Felder für Oliven, Wein, Feigen und Zitrusfrüchte angelegt. Die kulturelle und touristische Hauptattraktion ist die Inselhauptstadt Korčula mit ihrem die Jahrhunderte repräsentierenden Stadtbild aber im Inneren der Insel finden sich auch kleine Orte, die der Kommerzialisierung gegenüber vollkommen immun erscheinen. 17000 Menschen genießen das paradiesische Wetter Korčulas ganzjährig: Im Winter herrschen milde Temperaturen, im Sommer weht eine milde Briese, Regen fällt fast ausschließlich Nachts und die Sonne scheint an 300 Tagen des Jahres. Und die Besucher sind immer wieder überrascht von den vielen Facetten, die sich zwischen türkisfarbenen Buchten und steilen Wanderwegen, zwischen der rustikalen Fischküche der Konobas und den eleganten Schwerttänzen wie Moreska und Kumpanija, zwischen anschaulichen Ausstellungen in Musseen und dem lebhaften Chaos der täglichen Märkte auf Korčula offenbaren.

Schwert- und Säbeltänze

Moreska

Jedes Jahr am 27. Juli treten vor der Kathedrale von Korčula Tänzer auf, die eine Schlacht aus längst vergangener Zeit wieder in das Gedächtnis der Zuschauer rufen: Am Tag der heiligen Theodora trafen vor den Mauern der Stadt zwei feindliche Gruppen - die Mauren und die Osmanen - aufeinander. Sie sind heute leicht durch die rote bzw. schwarze Kleidung zu unterscheiden. Die Anführer der Gruppen sind zusätzlich durch goldene Kronen geschmückt. Ganz in leuchtendem Weiß tritt außerdem eine junge Frau auf. Sie symbolisiert die schöne Sklavin Bula, die von den Mauren gefangen gehalten wurde und um die nun im Folgenden gekämpft wird. Jeder Kämpfer/Tänzer sucht sich einen Gegner und in perfekter Harmonie mit dem Partner als auch mit der gesamten Gruppe schwingen die Schwerter, wechseln sich Angriff und Verteidigung ab und werden die Mauren schließlich in die Enge gedrängt. Die osmanischen Kämpfer haben gewonnen und die Sklavin befreit. In einem Jubeltanz übertreffen sie noch einmal die schon zuvor enorme Präzision und Schnelligkeit. Der Ursprung dieses Spektakels ist ungewiss, auch gibt es diverse Spekulationen darüber, wann und wo die hier nachgestellte Schlacht stattgefunden haben mag. Auf Korčula hat sich der Säbeltanz jedoch zu einer eigenen Kunstrichtung weiterentwickelt und die Einwohner der Insel sind stolz darauf, ihn bei vielen Gelegenheiten in der Heimat sowie auf internationalen Festivals und bei Turnieren zum Gefallen aller darbieten zu können. Dabei sieht man die Moreska heute nicht mehr in ihrer vollständigen Form, da eine der sieben Tanzformen, über die sich Schlacht und Jubel erstrecken tatsächlichen Schlachtszenen so nahe kam, dass einige Tänzer tödlich verunglückten.

Kumpanija

Nach längerer Pause in der er fast in Vergessenheit geriet wurde der Schwert- und Säbeltanz Kumpanija 1927 erstmals wieder aufgeführt, nachdem er ca. 600 Jahre zuvor erfunden worden war. In diesem Schauspiel, das aus 18 Figuren in streng festgelegter Reihenfolge und Dauer besteht, zeigen sich die Kampfübungen der Inselbverteidigung. Ursprünglich trainierten die Landwehrverbände auf diese Art spielerisch ihre Kampftechniken und verfeinerten die Präzision ihrer Hiebe um in den kriegerischen Jahrhunderten jeden Angriff souverän abwehren zu können. Auch die Desensibilisierung gegenüber Blut und Tod spielte eine wichtige Rolle. So wurde ursprünglich in jeder Tanzaufführung ein Stieropfer durch Enthauptung dargebracht. Doch diesen Ritus hat man heute längst aufgegeben. Besonders im Inselinneren, in den Ortschaften Blato, Smokvica und Čara - wo man ursprünglich unbeobachtet von feindlichen Flotten praktizieren konnte - sind die Kumpanija-Tänzer heute noch aktiv. Wer hier auf der Durchfahrt Flöten- Dudelsack- oder Trommelklänge vernimmt, sollte sich beeilen, um auch die dazugehörigen Wortgefechte und Tänze der rot-weiß-schwarz gekleideten Tanztruppen zu erleben. Und auch wenn der ausdrucksstarke Tanz seine Geschichte weitgehend selbst und gut verständlich erzählt - hier eine kleine Zusammenfassung: Die Einheimischen werden bedroht, woraufhin ihr Anführer zum Widerstand aufruft. Der Ples od boja stellt die Aktivierung der Bevölkerung und den aufkeimenden Kampfeswillen dar. Sobald der Fahnenträger Alfir das Signal gibt, zücken die Tänzer ihre Säbel und stürzen sich in die Schlacht. Seite an Seite in einer stabilen Formation drängen sie die anmaßenden Eindirnglinge zurück und erhalten als heimkehrende Helden die Aufmerksamkeit der schönsten Mädchen zum Lohn. Im harmonischen Paartanz Tanac endet dieses Abenteuer.

Insidertipps

Wein

Die heimlichen Weinkönige der Insel Korčula sind die Familien Sain und Marelic in Čara. Ihre Pošip- und Rakijareben sind bei den Einheimischen beliebt und über die Inselgrenzen hinaus geschätzt. Telefonnummer: 834001 oder 833116 Ebenfalls zu den absoluten Gaumenfreuden in Kenner- und Genießerkreisen gehören die edlen Tropfen der Familie Krajancic in Zavalatica (834148) und die des Hauses Jedinstvo in Smokvica, wo auch der Winzer Paval Banicevic seit Jahren seinen Pošip-Toreta perfektioniert. Besuchen Sie Ihn doch einfach auf ein Schlückchen und lassen Sie sich von der hohen Kunst des Kelterns berichten! (832100) Wer an einem dieser Weingüter vorbeikommt sollte sich mindestens für eine Verkostung Zeit nehmen und ggf auch Platz im Kofferraum für die eine oder andere Flasche schaffen. Über so ein Souvenir freuen sich auch alle, die zu Hause bleiben mussten!